AG Fromm
Transportproteine, Massenspektrometrie und Arzneimitteltherapiesicherheit
Ausgewählte Forschungsprojekte
Aufnahme- und Effluxtransporter für Arzneimittel und endogene Moleküle
Ein langjähriges Kernthema der Arbeitsgruppe ist in enger Kooperation mit Prof. Jörg König die Untersuchung der Relevanz von Transportproteinen für die Pharmakokinetik von Arzneimitteln sowie die Plasma- und Gewebekonzentrationen endogener Moleküle. Ausgewählte Forschungsprojekte beschäftigten sich mit
- den molekularen Mechanismen der renalen Sekretion von Arzneimitteln (insbes. über OCT2/MATE1/MATE2-K)
- den molekularen Mechanismen der renalen Sekretion von endogenen Molekülen (Urämietoxine, TMAO, N1-Methynicotinamid)
- der Charakterisierung von endogenen Molekülen als Biomarker für Transporter-vermittelte Wechselwirkungen
- dem funktionellen Zusammenspiel von Transporter-vermittelter Aufnahme und Transporter-vermitteltem Efflux (z.B. in Hepatozyten)
- den funktionellen Konsequenzen von Varianten in für Transporter-kodierenden Genen
Arzneimitteltherapiesicherheit in der Onkologie
Kompetenz- und Beratungszentrums zur Optimierung der AMTS bei oraler Tumortherapie – gefördert von der Stiftung Deutsche Krebshilfe (DKH), Projektnummer: 70114066
Seit Beginn der 2000er-Jahre nimmt die Bedeutung von oralen Krebsmedikamenten stetig zu. Die Patienten können sie eigenständig zu Hause einnehmen und bevorzugen daher häufig diese Art der Behandlung. Eine orale Therapie ist jedoch keinesfalls unproblematisch. In enger Zusammenarbeit von Prof. Fromm mit der Apotheke des Universitätsklinikums Erlangen (Prof. F. Dörje, MBA) und dem Comprehensive Cancer Center Erlangen-EMN startet daher eine wegweisende Versorgungsmaßnahme: Dabei wollen die Projektbeteiligten eine engmaschige Therapiebegleitung von onkologischen Patienten in die Routineversorgung integrieren und den Betroffenen somit eine bessere Behandlung bieten. Die Stiftung Deutsche Krebshilfe fördert das dreijährige Projekt mit insgesamt 373.000 Euro.
Nähere Informationen zu dem Gesamtprojekt entnehmen Sie bitte:
- https://www.fau.de/2020/10/news/wissenschaft/fuer-mehr-sicherheit-in-der-arzneimitteltherapie-bei-krebspatienten/
- https://www.krebshilfe.de/informieren/presse/neues-aus-der-forschung/krebstherapie-tabletten-richtig-einnehmen/
Diese Versorgungsmaßnahme baut auf den Ergebnissen unserer Vorarbeiten auf, die 2021 im Journal of Clinical Oncology publiziert wurden:
AMBORA – Versorgungsforschungsprojekt bei Krebspatienten – gefördert von der Stiftung Deutsche Krebshilfe (DKH), Projektnummer: 70112447
Von 2017 bis 2020 lief in Zusammenarbeit zwischen der Apotheke des Universitätsklinikums Erlangen (Prof. Frank Dörje, MBA) und dem Lehrstuhl für Klinische Pharmakologie und Klinische Toxikologie der FAU Erlangen-Nürnberg in enger Kooperation mit dem CCC-Erlangen-EMN das Versorgungsforschungsprojekt AMBORA (Arzneimitteltherapiesicherheit bei oraler Antitumortherapie) zur Erhöhung der Arzneimitteltherapiesicherheit bei Krebspatienten. An 200 Patienten wurde untersucht, ob und inwiefern bei einer neu begonnenen oralen Tumortherapie durch ein strukturiertes Betreuungskonzept die Patientensicherheit, das Patientenwissen und –befinden verbessert werden kann. Die Stiftung Deutsche Krebshilfe (DKH) förderte das Versorgungsforschungsprojekt für eine bessere Behandlung mit neuen oralen Antitumor-Wirkstoffen (Projektnr. 70112447).
Nähere Informationen zu dem Versorgungsforschungsprojekt entnehmen Sie bitte den Pressemitteilungen:
Arzneimitteltherapiesicherheit im Rahmen der Medizininformatik-Initiative (POLAR)
POLAR_MI-Konsortien übergreifender Use Case POLypharmazie, Arzneimittelwechselwirkungen, Risiken
Der alle vier Konsortien der Medizininformatik-Initiative umfassende Use Case „POLypharmazie, Arzneimittelwechselwirkungen und Risiken“ hat das Ziel, mit Methoden und Prozessen der Medizininformatik-Initiative (MII) einen Beitrag zur Detektion von Gesundheitsrisiken bei Patienten mit Polymedikation zu leisten.
Nähere Informationen zu dem Gesamtprojekt entnehmen Sie bitte:
Arzneimitteltherapiesicherheit in der Geriatrie
Massenspektrometrie mit Metabolomics
Durch einen erfolgreichen Antrag bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Programms „Forschungsgroßgeräte“ nach Artikel 91b konnte im Jahr 2018 das massenspektrometrische Methodenspektrum auf den Bereich Metabolomics ausgeweitet werden.
Publikationen
Biographie
1985: Abitur am Ohm Gymnasium in Erlangen (Gesamtnote: 1,0)
1985 – 1992: Studium der Medizin an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg [Praktisches Jahr in Auckland (Neuseeland), Sydney (Australien) und Boston (MA; USA]
1992 – 1993: Arzt im Praktikum am Dr. Margarete Fischer-Bosch-Institut für Klinische Pharmakologie (Stuttgart)
1993: Promotion zum Dr. med.
1994: Approbation als Arzt
1994 – 1996: Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Dr. Margarete Fischer-Bosch-Institut für Klinische Pharmakologie (Stuttgart)
1997-1998: Postdoctoral Fellowship an der Division of Clinical Pharmacology der Vanderbilt Universität (Nashville, TN, USA) mit einem Forschungsstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)
1997: Anerkennung als Facharzt für Klinische Pharmakologie
1999 – 2002: Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Leiter des Forschungsschwerpunktes „Expression, Funktion und Regulation arzneimittelmetabolisierender Enzyme und Transporter“ am Dr. Margarete Fischer-Bosch-Institut für Klinische Pharmakologie (Stuttgart)
2000: Habilitation und Lehrbefugnis im Fach Klinische Pharmakologie (Thema der Habilitationsschrift: „Bedeutung des intestinalen Stoffwechsels und des ABC-Transporterproteins P-Glykoprotein für die Pharmakokinetik und Wirkung von Arzneimitteln“, Medizinische Fakultät, Eberhard-Karls-Universität Tübingen)
2002 – 2004: Vertretungsweise Besetzung des Lehrstuhls für Klinische Pharmakologie und Klinische Toxikologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und Beurlaubung am Dr. Margarete Fischer-Bosch-Institut für Klinische Pharmakologie (Stuttgart)
seit 2004: Lehrstuhlinhaber für Klinische Pharmakologie und Klinische Toxikologie und Direktor des Instituts für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
seit 2004: Vorsitzender der Arzneimittelkommission des Universitätsklinikums Erlangen
2004 – 2008: Vorsitzender des Schwerpunkts „Klinische Prüfungen“ nach AMG der Ethik-Kommission der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
seit 2009: Mitglied der Ethik-Kommission der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
seit 2010: Mitglied des Kollegialen Leitungsgremiums des Center of Clinical Studies Erlangen (CCS)
seit 2012: Koordinator der Arbeitsgruppe „Mehrfachmedikation / Arzneimitteltherapiesicherheit im Medical Valley Europäische Metropolregion Nürnberg“ (gemeinsam mit Prof. R. Maas, Erlangen)
2014 bis März 2022: Mitglied der Ethik-Kommission der Bayerischen Landesärztekammer
2018 bis März 2022: 2. Stellvertretender Vorsitzender der Ethik-Kommission der Bayerischen Landesärztekammer
seit 2019: Sprecher des Kollegialen Leitungsgremiums des Centers of Clinical Studies Erlangen (CCS)
Preise:
Presidential Trainee Award (1998), American Society for Clinical Pharmacology and Therapeutics
Paul-Martini-Preis (2001), Paul-Martini-Stiftung (Berlin)
Erlanger Preis für Medizin, Technik und Gesundheit (2015), Gesundheit & Medizin in Erlangen e.V., Preis in der Kategorie „Medizinische Versorgung“ für das Projekt „Verbesserung der Patientensicherheit durch verbesserte Medikationssicherheit“ (gemeinsam mit Prof. R. Maas und Prof. K.-G. Gaßmann)
1. Preis MSD Gesundheitspreis 2021 für das AMBORA – Versorgungsforschungsprojekt bei Krebspatient:innen (gemeinsam mit K. Schlichtig, P. Dürr und Prof. Dr. F. Dörje)
Publikationen:
AD Scientific Index 2022 und 2023: Top 2%
Highly Cited Researcher 2015 und 2016 im Gebiet „Pharmacology & Toxicology”, Clarivate Analytics (vormals Thomson Reuters)
> 215 Originalarbeiten und Reviews
ca. 23.140 Zitationen, h-Index 74 (Google Scholar, Nov. 2022)
ca. 16.960 Zitationen, h-Index 66 (Scopus, Nov. 2022)
Mitglied im Editorial Board wissenschaftlicher Fachzeitschriften:
International Journal of Clinical Pharmacology and Therapeutics (seit 2003)
Clinical Pharmacology and Therapeutics (seit 2005)
Naunyn Schmiedeberg’s Archives of Pharmacology (2005 – 2014)
Cardiovascular Therapeutics (2007-2018)
Current Clinical Pharmacology (seit 2010)